Kundenreise Piemont 7. bis 9. September2025
Eine genussvolle Entdeckungsreise zwischen Reisfeldern, Cortese und großem Nebbiolo
Nach der Ankunft in Mailand ging es zunächst nach Vercelli. Die Fahrt führte durch die "Risaie", das größte Reisanbaugebiet Europas – eine eindrucksvolle Landschaft, die den Auftakt zu unserer Reise bildete.
Im Ristorante da Balin wurden wir herzlich wie alte Freunde empfangen. Zur traditionellen piemontesischen Küche servierte man uns die Weine von Antoniolo. Der Gattinara Riserva 2020, ein Nebbiolo mit vulkanischem Terroir, erwies sich als exzellenter Begleiter zum cremigen Risotto mantecato nel Valgrana – und als echter Geheimtipp.
Am Abend empfing uns Lucrezia von Castellari Bergaglio in der historischen Cantina di Gavi im Palazzo da Passano-Mazzarello. Der Abend startete mit dem eleganten Ardé, einem Metodo Classico mit 60 Monaten Hefelager – ein stimmiger Aperitif. In der Verkostung überzeugten Rolona, Rovereto und Gavium mit beeindruckender Vielfalt. Besonders der Rovereto 2019 zeigte, wie gut Cortese reifen kann: animierende Säure, klare Struktur, große Finesse.
Ein kurzer Ausflug zur Wallfahrtskirche Nostra Signora della Guardia bescherte uns einen atemberaubenden 360°-Panoramablick über die Hügel des südlichen Piemont.
Zurück in der Cantina Castellari Bergaglio stand die große Verkostung an. Seit jeher auf Cortese spezialisiert, demonstriert das Weingut eindrucksvoll, wie viel Wissen, Handwerk und Leidenschaft in dieser Rebsorte stecken.
Beim anschließenden Mittagessen harmonierte der Gavium Passito 2012 auf wunderbare Weise mit Gorgonzola Dolce – ein Pairing, das wir nicht so schnell vergessen werden.
Am Nachmittag Weiterfahrt nach Alba, wo Zeit für individuelle Erkundungen der Altstadt blieb. Eine Empfehlung für die beste Gelateria machte schnell die Runde. Der Aperitivo auf der Piazza Michele Ferrero war wie immer ein Muss – bevor uns das Abendessen mit dem Team von Ratti erwartete.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen des Weinguts Ratti. Beim Besuch des Serradenari-Weinbergs, mit 500 m ü. M. der höchstgelegene Weinberg der Langhe, erklärte uns Pietro Ratti eindrücklich die Herausforderungen des Nebbiolo-Anbaus im Zeichen des Klimawandels.
In der Kellerei konnten wir die laufende Lese hautnah miterleben: Während Weißweine und Dolcetto bereits gelesen waren, wurden gerade Barbera-Trauben angeliefert. Das Entrappen und die Pressung verfolgten wir live – ein seltener Einblick.
Die anschließende Degustation spiegelte die Handschrift von Pietro Ratti und die Philosophie des Hauses wider: Herkunft, Präzision und Eleganz. Die Vertikale Marcenasco 2021/2020/2015/2005 offenbarte großes Reifepotenzial. Ein absolutes Highlight war der 2019 Rocche dell’Annunziata – pure Eleganz, Tiefgang und Komplexität.
Fazit:
Eine rundum gelungene Reise. Die perfekte Balance aus großartigen Weinen, authentischer Küche und inspirierendem Austausch unter Fachkollegen machte diese drei Tage zu einem besonderen Erlebnis.
Das Piemont – noch immer ein Geheimtipp, aber definitiv eine Reise wert.